Die Analytische Psychotherapie geht auf die Psychoanalyse zurück, die von dem österreichischen Nervenarzt Sigmund Freud gegen Ende des 19. Jh. begründet wurde und seither beständig weiterentwickelt worden ist.

Sie geht davon aus, dass psychische Erkrankungen durch persönliche Lebenserfahrungen und vor allem deren konflikthafte unbewusste Verarbeitung mitverursacht oder aufrecht erhalten werden.

Unsere Lebenserfahrungen werden insbesondere durch die Beziehungen zu anderen Menschen geprägt, wobei vor allem die ersten Lebensjahre formend sind. Verinnerlichte und unbewusst gewordene Erfahrungen beeinflussen das Bild eines Menschen von sich selbst und anderen Menschen sowie die Grundeinstellung zu sich und zur Umwelt. Weiterhin können sich die mit heftigen und psychisch schwer zu verarbeitenden Erlebnissen verbundenen Gefühle, wie Angst, Scham und Wut unbewusst auf die Lebens- und Beziehungsgestaltung auswirken.

Die Psyche des Menschen sorgt dafür, dass schmerzhafte Erfahrungen und besonders belastende Ereignisse von der bewussten Wahrnehmung häufig ausgeschlossen, also verdrängt werden. Die resultierenden inneren Konflikte beeinflussen jedoch unser Denken, Fühlen und Handeln. Im weiteren Leben entstehen damit verbundene  uns nicht immer bewusste bevorzugte Erlebens- und Verhaltensmuster, welche sich im Lebensalltag oft nicht mehr als hilfreich oder sogar als störend erweisen.